Ooops, Google hat mit unbeabsichtigt versehentlich nicht nur die SSIDs von WLAN-Netzen, sondern auch WLAN-Traffic mitaufgezeichnet.
“Google has been vacuuming up fragments of people’s online activities broadcast over public Wi-Fi networks for the past four years, a breach of Web etiquette likely to raise more privacy worries about the Internet search leader. … Google characterized its collection of snippets from e-mails and Web surfing done on public Wi-Fi networks as a mistake, and said it has taken steps to avoid a recurrence. About 600 gigabytes of data was taken off of the Wi-Fi networks in more than 30 countries” Read more: SF Chronicle
Street-View-Autos haben auch E-Mail-Inhalte gespeichert | tagesschau.de Ich hatte erst diese Meldung gelesen und gedacht, da muss wohl jemand was missverstanden haben. Das kann doch so gar nicht sein, offensichtlich ist es aber doch so…
Google Street View snooped WiFi for personal data | The Register
Google Collected Data from WiFi Networks | googlesystems
Google Admits Collecting Forbidden User Data | AllThingsD
Official Google Blog: WiFi data collection: An update
Google says it accidentally collected personal data through StreetView cars | VentureBeat
Das wurde jetzt bekanntgegeben, nachdem Google auf Anweisung des Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit die Streetview-Daten überprüft und festgestellt hat, dass sie bei ihren Streetview-Wagen auch Kismet an Bord und im Einsatz hatten und damit Traffic aus offenen WLAN-Netzen aufgezeichnet haben. Wie es dazu kam das das im Real-Life Einsatz nicht (eben aus Datenschutzsensibilität) deaktiviert war, find ich zwar hinterfragenswert aber das rächt sich wohl jetzt. So was ist natürlich ein dummer Patzer, wo man sich gerade mit mehr oder weniger sachlich-fundierten Angriffen von gutmeinenden Politikern, die urplötzlich den Datenschutz für sich als Thema entdecken und die Sorgen der Bürger vor Überwachung auf Google lenken können, auseinandersetzen muss und sich im Mittelpunkt des medialen Interesse wiederfindet.
Das Thema ist ja im Moment aktuell und auch die Nachrichten um Facebook und deren Datenschutz-Verständnis und Verhalten gegenüber ihren Nutzern will ja nicht abreißen. Google stand mit Streetview ja eh schon in der Kritik von Politik und Verbraucherschützern, solche dummen Fälle (ich mag da google nun wirklich keine Absicht unterstellen) schüren da nur das Misstrauen derer, die sich mit dem Internet nun überhaupt nicht auseinandersetzen wollen und sorgt nachhaltig für Skepsis und Ressentiements.
Google will now have to find a way to destroy all this data, which might include personal information. “As soon as we became aware of this problem, we grounded our Street View cars and segregated the data on our network, which we then disconnected to make it inaccessible. We want to delete this data as soon as possible, and are currently reaching out to regulators in the relevant countries about how to quickly dispose of it,” explains Google. The software used to collect data about WiFi networks was Kismet, “an [open-source] 802.11 layer2 wireless network detector, sniffer, and intrusion detection system“. (googlesystem.blogspot.com)
Lobenswert dagegen das Google den Fehler im eigenen Google Blog erläutert hat und erklärt hat wie das vorfallen konnte, vorher konnten sich aber auch alle mal kürzer oder länger aufregen Ich muss zugeben ich dachte auch erst an eine falsche Übersetzung oder Fehlinterpretation der Tagesschau als ich dort gelesen habe, das die Streetview-Autos auch E-Mail-Inhalte gespeichert haben. Das es sich dabei “nur” um unverschlüsselte Datenpakete/Traffic gehandelt haben dürfte, was möglicherweise eben auch E-Mails beinhalten könnte kam in der Meldung meines Erachtens nicht deutlich genug rüber und wurde etwas zu wenig allgemeinverständlich erklärt. (Besser war da z.B. Futurezone).
Eine gute Erklärung gibt es bei googlesystem.blogspot.com die dazu schreiben:
Google will now have to find a way to destroy all this data, which might include personal information. “As soon as we became aware of this problem, we grounded our Street View cars and segregated the data on our network, which we then disconnected to make it inaccessible. We want to delete this data as soon as possible, and are currently reaching out to regulators in the relevant countries about how to quickly dispose of it,” explains Google. The software used to collect data about WiFi networks was Kismet, “an [open-source] 802.11 layer2 wireless network detector, sniffer, and intrusion detection system“. (googlesystem.blogspot.com)
Mal sehen was bei der Geschichte noch rumkommt, und in wie weit das ein Nachspiel oder Konsequenzen für Google oder Streetview hat.